17.06.2020Offiziell: RW Essen trennt sich von Christian Titz
Von Redaktion - RW Essen wird sich zum Saisonende von Trainer Christian Titz trennen. Das berichtete zunächst der "Reviersport", am Vormittag kam dann die Bestätigung vom Klub selbst.
Bereits am Dienstagabend habe der frühere HSV-Trainer laut "Reviersport" seine Freistellung erhalten - Spiele stehen ja vorerst ohnehin nicht mehr an. Grund für die Trennung seien Spannungen im Verhältnis zwischen Trainer und Team.
In der Klubmitteilung ist davon nicht die Rede. "Christian hat die Mannschaft nach dem Umbruch im vergangenen Sommer stabilisiert und in die Spitzengruppe der Regionalliga West geführt. Gleichzeitig hat er die Professionalisierung rund um die Mannschaft mit vielen innovativen Maßnahmen entscheidend mit eingeleitet und vorangetrieben. Im Zuge einer ausführlichen Analyse der vergangenen Saison müssen wir allerdings zu große Unterschiede in der Bewertung der Spielzeit sowie in den gegenseitigen Auffassungen über die zukünftige strategische Ausrichtung feststellen. Wir sind daher zu dem Entschluss gelangt, die Zusammenarbeit zu beenden", so der RWE- Vorstandsvorsitzende Marcus Uhlig.
Bereits im März war von Spannungen die Rede. Damals berichtete die "Bild" über eine drohende Trennung. Der Klub hatte diese Gerüchte damals dementiert und auf den sportlichen Aufschwung unter Titz verwiesen.
Tatsächlich baute RWE unter oder mit Titz das erfolgreichste RWE-Team der vergangenen Jahre auf, steht in der Regionalliga auf Platz 3. Wäre nicht die Corona-Krise dazwischengekommen, hätte Essen im Saisonfinale ernsthafte Aufstiegschancen besessen - zumal das direkte Duell mit dem SC Verl noch angestanden hätte.
In diesem Licht würde die Entscheidung des Klubs Fragen aufwerfen: Titz holte in 24 Spielen 51 Punkte (Schnitt 2,13 Punkte). Das ist eine Aufstiegsbilanz, die vorrangig durch äußere Umstände beeinträchtigt wurde. Der "Reviersport" selbst schreibt, dass Trainer und Mannschaft "professionell" miteinander umgegangen seien.
Titz selbst wird in der Klubmitteilung diplomatisch zitiert: "Dass man unterschiedliche Ansichten hat, ist im Fußball nicht ungewöhnlich. Um die sportlichen Ziele zu erreichen, braucht es eine gemeinsame Basis. Ich wünsche dem Verein und seinen fantastischen Fans für die Zukunft alles erdenklich Gute."