04.12.2019FSV Wacker Nordhausen steht vor der Insolvenz
Von Redaktion - Der FSV Wacker Nordhausen steht vor schwierigen Zeiten. Der Klub hat nach derzeit bekannten Zahlen rund 9 Millionen Euro Verbindlichkeiten. Eine Insolvenz sei empfohlen, heißt es.
Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der FSV Wacker Nordhausen heftige Verbindlichkeiten hat. Spieler hätten seit zwei Monaten auf ihre Gehälter und Prämien warten müssen, berichtet der MDR. Der Da-noch-Trainer Heiko Scholz hatte davon berichtet, kurz vor seinem Abschied Richtung Dynamo Dresden.
Klubpräsident Nico Kleofas bestätigte kurz darauf die Schieflage des Klubs. Eilig verschickte der FSV eine dürre Mitteilung, in der es hieß: "Es ist kein Geheimnis, dass wir im November in Probleme geraten sind. Dafür gibt es verschiedene Gründe. Fakt ist, ich bin rund um die Uhr damit beschäftigt diese Situation zu entschärfen, um endlich Ruhe in dieses Thema zu bekommen. Mit dem Verein, Trainern und Spielern des FSV Wacker 90 Nordhausen habe ich offen über die Problematik kommuniziert. Ich wünsche mir, dass wir uns nun auf das Spiel am Sonntag konzentrieren und hoffe für uns, dass sich die vom Trainer angesprochenen Sorgenfalten zeitnah wieder glätten. Zum einen mit drei Punkten am Sonntag und natürlich dem Erfolg meiner Arbeit."
Am Sonntag (8. Dezember) wartet die BSG Chemie auf Wacker - und dort soll der Klub nach Lage der Dinge auch antreten. Selbstverständlich ist das nicht, denn der Vorstand des Vereins hat gerade dem Geschäftsführer der Spielbetriebs GmbH "nahelegt", Insolvenz zu beantragen. Das bestätigte Vize-Präsident Hans-Joachim Juncker der Redaktion von "Sport im Osten". Akut plagen den FSV Wacker Verbindlichkeiten in Höhe von bis zu einer halben Million Euro. So berichtet es die Neuen Nordhäuser Zeitung. Die Fehlbeträge stammen aus Gehältern, unbezahlten Rechnungen an Lieferanten, aber eben auch aus Verbindlichkeiten gegenüber privaten Gläubigern. Die "NNZ" berichtet davon, dass Wacker in den vergangenen Jahren viel Geld für einen erhofften Drittliga-Aufstieg ausgegeben hat - aber sportlich zu wenig daraus gemacht hat. So seien über Jahre heftige Verbindlichkeiten entstanden.
Angeblich sei zuletzt die Rede gewesen von einem Geldgeber, der rund 1,5 Millionen Euro beitragen wollte. Aber das erhärtete sich offenbar nicht.
Nordhausen finanziert den Spielbetrieb in der Regionalliga über eine Spielbetriebs GmbH. Eine Insolvenz der GmbH würde den Verein selbst weitgehend schützen. Die Nachwuchsarbeit könnte ungestört weiterlaufen.