01.07.2020Schalke 04-Vorstand Alexander Jobst: „Heute ist ein Tag, der eine Zäsur bedeutet“
Von Susanne Weber - Schalke 04 nimmt drastische Veränderungen vor. Sportvorstand Jochen Schneider und Alexander Jobst, Vorstand Marketing und Kommunikation, betonten am Mittwochmittag im Rahmen einer Pressekonferenz, dass Schalke 04 ab sofort massive Einsparungen vornehme, was natürlich auch deutliche Auswirkungen auf die sportlichen Ziele haben werde …
Die Rückrunde dieser Saison war für den FC Schalke 04 alles andere als erfolgreich. Sportlich blieben die Königsblauen – insbesondere nach der Corona-Pause – weit hinter ihren Ansprüchen zurück. Wirtschaftlich wurde Schalke von der Corona-Krise hart getroffen.
„Durch Corona, insbesondere durch die Situation, dass wir im leeren Stadion spielen, sind wir in eine Schieflage geraten und befinden uns jetzt in einer wirtschaftlichen schweren Lage“, so Jobst. Deshalb zieht Schalke jetzt im wahrsten Sinne des Wortes die Reißleine und nimmt insbesondere im Bereich des Profikaders massive Einsparungen vor.
„Uns erwarten jetzt mannigfaltige Aufgaben. Heute ist ein Tag, der eine Zäsur bedeutet. Ein Weiter so wird es bei uns nicht geben. Wir müssen auf der Ausgabenseite jetzt massive Einsparungen vornehmen, denn es ist unsere Aufgabe, den Klub durch diese Krise zu steuern", so Jobst, der auch ansprach, was dieser neue Sparkurs für die künftigen sportlichen Ziele zu bedeuten hat. „Wir werden für die nächsten zwei, drei Jahre natürlich auch unsere sportlichen Ziele anpassen müssen.“ Europa könne damit vorläufig nicht mehr als Ziel ausgesprochen werden, sagte Jobst weiter.
Europa sei zu lange das Ziel gewesen
Europa sei ohnehin zu lange das Ziel gewesen, denn einen Grund dafür, weshalb es zu dieser extremen finanziellen Schieflage kommen konnte, sprach Jobst auch gleich an: „Wir haben viel in Personal etc. investiert. Immer mit dem Blick, Europa erreichen zu wollen. Diese Wette aber haben wir in den letzten Jahren leider oft verloren.“
Die sportlich selbst gesteckten Ziele des Klubs waren in den letzten Jahren tatsächlich oft zu hoch. Zu selten gelang in den letzten Jahren tatsächlich die Qualifikation für einen europäischen Wettbewerb, wodurch die getätigten Investitionen in teure Spieler durch daraus resultierende Gelder im Ansatz hätten refinanziert werden können. Genau damit ist jetzt auf Schalke Schuss.
Einsparungen werde es aber natürlich auf allen Ebenen geben, betonten sowohl Jobst als auch Schneider. Das Lizenzspielerbudget sei aber eben der größte Hebel, so Schneider. Konkrete Zahlen wollte Schneider an dieser Stelle aber nicht nennen, insbesondere nicht mit Blick auf eine mögliche Gehaltsobergrenze.
Mindestens die nächsten zwei, drei Jahre schraubt Schalke 04 jetzt also Budget und den eigenen Anspruch runter. Langfristig sei es dagegen aber natürlich das Ziel, Schalke wieder Richtung Europa zu führen, das machte Jobst auch deutlich. Träumen dürfe man aber nicht mehr …