14.10.2019Mutig im Chaos: Spieler und Trainer der SG Wattenscheid setzen Zeichen
Von Redaktion - Die Lage der SG Wattenscheid ist schlimm - wieder einmal. Erneut geht es um das Fortbestehen des einstigen Bundesligisten. Und mitten im Chaos setzen Team und Trainer ein erstaunliches Zeichen.
Am 13. Spieltag der Regionalliga West hat die SG Wattenscheid ein bemerkenswertes Ergebnis abgeliefert. Beim Spitzenklub SV Rödinghausen holte die SGW ein
2:2-Unentschieden - in der prekären sportlichen und wirtschaftlichen Situation der 09er keine einfache Sache.
Sportlich trotzt das Team nicht erst seit gestern widrigen Umständen. Immer wieder stand die SG Wattenscheid in den vergangenen Jahren wirtschaftluchh schlecht da. Gehälter wurden verspätet gezahlt oder nicht vollständig. Aber während der Klub außerhalb des Platzes einfach keinen Weg aus der ständigen Misere findet, hat das Team nach dem 2:2 beschlossen, ein besonderes Zeichen zu setzen: Als Solidarbeitrag für die finanzielle Sanierung des Vereins verzichten sie von Oktober bis zum Saisonende auf jegliche Prämienzahlungen.
Im Gegenzug erwartet das Team lediglich ein Zugeständnis: Im Falle der Fortsetzung des Spielbetriebs und dem Erreichen des Klassenerhalts soll eine noch auszuhandelnde Nichtabstiegsprämie gezahlt werden.
Schwierig genug würde beides: Denn der SGW droht wegen des Inolvenzverfahrens ein 9-Punkte-Abzug. Bei jetzt 13 Punkten in der Regionalliga wäre das ein heftiger Rückschlag. Wattenscheid würde dann auf den letzten Tabellenplatz stürzen.
Dass die Mannschaft, die in der Vergangenheit oft dem Geld hinterherlief, jetzt sogar freiwillig auf Geld verzichtet, ist sicher eine rare Geste. Und so schreibt der Klub auf seiner Seite auch: "Insolvenzverwalterin Frau Dr. Commandeur sieht in dieser Entscheidung ein starkes Zeichen von Mentalität und Einstellung zum Verein."