23.10.2019Kein Geldgeber gefunden: SG Wattenscheid zieht erste Mannschaft zurück
Von Redaktion - Es hat nichts geholfen. Die SG Wattenscheid muss ihre erste Mannschaft aus der Regionalliga zurückziehen und steht als erster Absteiger fest. Das 3:0 gegen Fortuna Düsseldorf II am vergangenen Samstag war das letzte Spiel in der aktuellen Form.
Insolvenzverwalterin Dr. Anja Commandeur teilte am Mittwochnachmittag mit, dass leider kein Geldgeber gefunden worden sei. Bei der SGW hatte man bis zuletzt gehofft, dass zumindest der Spielbetrieb bis zum Winter gesichert werden könnte, um dann mit etwas Ruhe einen neuen Anlauf nehmen zu können. Aber diese Hoffnung zerschlug sich.
Halbwegs gute Nachrichten: Es fanden sich Geldgeber, die den Nachwuchsbereich der SGW finanzieren, so dass die SG Wattenscheid als Verein erhalten bleiben kann. Die Chance ist also auch da, dass die SGW in der Saison 2020/2021 einen neuen Anlauf nehmen kann - allerdings nicht in der Regionalliga.
"Eine Gruppe engagierter Privatleute und Unternehmer bringt die notwendigen Mittel auf, um den Spiel- und Trainingsbetrieb der Jugendabteilung für die laufende Saison zu sichern. Der künftige Vorstand wird sich aus diesen Reihen formieren und dem Verein eine neue zukunftsfähige Struktur geben, um verloren gegangenes Vertrauen zurück zu gewinnen. Gemeinsam mit der Insolvenzverwalterin soll der Traditionsverein über das Insolvenzplanverfahren erhalten bleiben", heißt es bei der SGW.
Zuletzt hatte Trainer Farat Toku noch im Gespräch mit
100ProzentMeinVerein.de formuliert: "Solange ich hier bin, werden wir bis zum letzten Tag die Fahne der SG Wattenscheid schwingen." Dieser Tag ist bereits Vergangenheit - das 3:0 gegen Fortuna war ein letztes Ausrufezeichen.
Trainer und Spieler sind nun arbeitsrechtlich freigestellt. Die Entscheidung wurde auch von anderen Regionalliga-Klubs aufmerksam verfolgt. Denn die bisherigen Spiele der Wattenscheider werden aus der Wertung genommen - Spitzenteam RW Essen beispielsweise verliert nun drei Punkte aus dem 2:0-Sieg gegen die SGW. Spitzenreiter Verl verliert gar keinen Punkt und Rödinghausen nur einen. In der Tabelle ist das ein Rückschlag für RWE, die nun auf nur noch 22 Punkte kommen (Verl hat 30).